Bo Wiget
Cello, Komposition, Performance
Bo Wiget ist ein musikalischer Grenzgänger. Nach klassischer Celloausbildung beginnt er sich ab 1989 für Rock, Jazz und vor allem improvisierte Musik zu interessieren und beschäftigt sich autodidaktisch mit Komposition.
Er komponiert zahlreiche Hörspielmusiken (für DLF; WDR; NDR; BR; SRF) und erhält Kompositions- und Bearbeitungsaufträge für verschiedene Solist*innen, Ensembles und Chöre (Sing-Akademie zu Berlin, Staats- und Domchor Berlin, Lautten Compagney, Argovia Philharmonic u.a.)
Als Cellist tritt Bo Wiget mit klassischen Musikern, Jazz- und Rockmusikern sowie mit improvisierter Musik auf. U. a. mit dem Duo Archetti/Wiget mit dem Gitarristen und bildenden Künstler Luigi Archetti (seit 1998 mehrere CDs und preisgekrönte Videos und Performances, internationale Tourneen), dem Quartetto Loco (Avant-Folk mit Oscar Antolí, Nicolo und Simone Botasso) oder mit Musiker*innen wie Tetuzi Akiyama, Oli Bott, Iva Bittovà, Dominik Blum, Jan Galega Brönnimann, Christof Dienz, Asya Fateyeva, Hanna Herfurtner, Hans-Joachim Irmler, Simone Keller, Simon Lenski, Matthias Loibner, Gaurav Mazumdar, Lucas Niggli, Zeena Parkins, Martin Schütz, Günter Baby Sommer, Selah Sue, Taku Sugimoto, Saad Thamir, Christian Weber, Michael Wertmüller, Xu Fengxia und vielen anderen. Konzerte und Festivalauftritte führen ihn durch ganz Europa und nach Japan.
Bo Wigets großes Interesse für genreübergreifendes Arbeiten, insbesondere für jede Art von Bühnenkunst, führt zu mannigfaltigen Kollaborationen und verschiedenen postdadaistischen Musikperformances. Mit Tänzer*innen, Dichter*innen und Schauspieler*innen wie Eva Brunner, Rosalind Crisp, Maike Droste, Martin Engler, Elke Erb, Christian Filips, Antonija Livingstone, Isabelle Menke, Monika Rinck, Raphael Urweider, Leopold von Verschuer verbinden ihn regelmäßige Zusammenarbeiten und Auftritte.
Seit 2007 tritt er mit dem
Performance-Duo Beide Messies mit dem Tänzer und Dichter Andreas A. Müller in
Deutschland, der Schweiz, Belgien, Estland auf.
Von 2006 bis 2008 führte er zusammen mit seiner Tochter (6 bis 8 Jahre) als Tänzer und Musiker sein Stück MASSARBEIT in Berlin, Brüssel, Aachen, Paris und Zürich
auf.
Bo Wiget wirkt als Theatermusiker unter anderen am
Theater Neumarkt Zürich, Schauspielhaus Zürich, Theater Winkelwiese, Theater Marie, Theater St. Gallen, Theater Basel, Theater Freiburg, Nationaltheater Mannheim, Staatsoper Berlin, Volksbühne
Berlin, Schauspielhaus Bochum, Theater Konstanz, Theater Osnabrück, Staatstheater Hannover, Schauspielhaus Graz, Staatstheater Saarbrücken, Staatstheater Darmstadt, Staatstheater Braunschweig mit
Künstler*innen wie Meg Stuart, Theater Klara Basel (Christoph Frick), Stefan Kaegi, Manfred Karge, Mass&Fieber oder dem niederländischen Kollektiv Wunderbaum.
Vereinzelt arbeitet Bo Wiget auch als Regisseur von Musiktheaterprojekten.
Mit dem Originalklangensemble lautten compagney BERLIN verbindet ihn eine langjährige
Zusammenarbeit als Arrangeur und Cellist. An den Kunst-Festspielen Hannover 2022 kommt Bo Wigets Fugenpark, eine multimediale
Phantasie über Bachs Kunst der Fuge für Barockensemble und Elektronik, durch die Lautten Compagney unter seiner Leitung zur Uraufführung.
Verschiedene Lehraufträge für "Musik und Bühnenkunst" an der ZHdK Zürich, Akademie für Darstellende Kunst Ludwigsburg, Hochschule für Schauspielkunst Ernst
Busch Berlin und an der Folkwang Universität der Künste Essen.
Seit 2020 schreibt Bo Wiget täglich eine Melodie, die er auf verschiedenen social media-Kanälen veröffentlicht.
Auszeichnungen:
2024: Atelier-Stipendium der Stiftung Landis&Gyr für drei Monate in Budapest.
2019: Werkbeitrag des Kantons St. Gallen für wehbuch – ein szenisches Oratorium
nach dem gleichnamigen Lyrikband von Dagmara Kraus
2009-2019 dreimal "Hörspiel des Monats" für Hörspiele in Regie von Anouschka Trocker und Leopold von
Verschuer
2013 Honorable Mention für die Komposition "Odem" beim Kompositionswettbewerb FIMS, Fribourg CH
2008/2009 Zweite Preise mit Videos von Archetti/Wiget in der Sparte Deutsches Musikvideo bei den
Kurzfilmtagen Oberhausen
2003 Förderpreis der Stadt Konstanz
Diverse CD-Veröffentlichungen.
Foto: Heike Steinweg